Über das Buch
Als komische Vögel und gleichzeitige Ornithologen erscheinen Serge Ehrensperger die Schriftsteller des Deutschen P.E.N.-Clubs bei ihren geistigen Höhen- und Sturzflügen, mit denen sie sich neidvoll und pfauenhaft eitel beobachten, attackieren und kontrollieren, bis sie nach jahrelangen mühsamen Ausmarchungen zwischen Ost und West zu einer fast schmerzlichen Einigung finden. Der Schweizer Autor faßt das Thema als Burleske an, identifiziert sich aber zusehends mit den Problemen ... Jenseits des anregenden Wildwuchses von Sprachwitz und Komik, erzählerischen Bocksprüngen und leger behandelten Bildungsfragmenten wird deutlich, daß Ehrensperger im neuen, europaorientierten Deutschland erfahren will, was es mit dem Ende dieses blutigen deutschen Jahrhunderts, auch des wohl letzten Jahrhunderts einer unabhängigen Schweiz, auf sich hat. |
Über den Autor
Serge Ehrensperger, Zürcher Germanist, geboren 1935, überraschte 1969 mit seinem Roman «Prinzessin in Formalin», der im Carnaby-London spielt und «als ein fremdländisches Feuerwerk nur kurz am Himmel der deutschen Literatur prangte», wie Ehrensperger in seiner Schock-Autobiographie «So weit wie Casanova» 1996 selber schreibt. «Ein Stück Weltliteratur», fand DIE WOCHE 1994 zur Neuausgabe. In den folgenden Büchern, darunter «Francos langes Sterben. Chiffrierte Briefe aus der Diktatur», führt er seine künstlerische und gleichzeitig emanzipatorische Linie fort. Die deutschen P.E.N.-Tagungen West und Ost besuchte er als Vizepräsident des Deutschschweizer PEN-Clubs und wurde auch in den Deutschen P.E.N. aufgenommen. Für «Die Ornithologen» erhielt er 1999 vom Kanton Zürich einen Werkpreis. |
